Die Fauna der Insel Elba



Die Insel Elba und ihre Schwestern im toskanischen Archipel beheimaten sehr seltene Tierarten, die in der Natur nicht immer leicht zu entdecken und zu beobachten sind, da die Tiere teils scheu und ängstlich sind. Die geographische Isolation brachte eine Fauna zu Tage, die sich von der auf dem Festland unterscheidet. Das wird deutlich, wenn wir die große Menge an endemischen Tieren betrachten, Arten, die ausschließlich auf der Insel Elba existieren. Dabei handelt es sich hauptsächlich um wirbellose Bodenbewohner. So kann etwa auf die winzigen Schnecken der Gattung Oxychilus hingewiesen werden, von denen zwei Arten auf der Insel beheimatet sind.

Die Quellen Elbas sind die Heimat einer einzigartigen blinden Garnelenart. Ferner finden sich viele Schmetterlinge mit Namen wie Coenonympha Corinna und Hipparchia Neomiris. Es gibt viele endemische Spinnenarten z.B. die Migale Cteniza, die während des Tages Zuflucht in unterirdischen Höhlen sucht, wo sie ihren Körper zusammenrollt. Die Inseln bilden zudem das letzte Refugium für anderswo bereits ausgestorbene Arten z.B. den tyrrhenischen Frosches, ein mittelgroßer Frosch, der seit langer Zeit lediglich auf den Inseln Giglio und Montecristo nachgewiesen werden kann.

Unter den Eidechsen ist die Smaragdeidechse mit ihrer smaragdgrünen Farbe und einer Länge von 25 Zentimetern sehr verbreitet, während unter den Schlangen die Gelbgrüne Zornnatter sehr häufig ist. Diese verschwindet bei den geringsten Anzeichen von Gefahr schnell zwischen den niedrigen mediterranen Sträuchern. Sie begibt sich auf der Suche nach Beute auf die niedrigen Zweige der Eichen und Erdbeerbäume. Nahe den Küsten wurde früher häufig die gemeine Meeresschildkröte oder Karettschildkröte mit ihrem langen, bräunlichen Panzer angetroffen, die einen Meter Länge erreichen kann.

Die Säugetiere

Viele der heute anzutreffenden Tierarten wurden im Verlauf der Zeit vom Menschen auf die Insel gebracht. Darunter fallen die Ziegen und die Montecristo-Viper welche  in frühgeschichtlicher Zeit nach Elba gelangten. Viele Tierarten sind daher charakteristisch für den  gesamten Mittelmeerraum. Besonders nennenswert ist jedoch das Vorhandensein von seltenen Baummardern (Martes Martes). In den 1970er Jahren wurde auf Elba das Europäische Wildschwein (Sus Scrofa) eingeführt, nachdem das maremmische Wildschwein nahezu ausgestorben war. Die heute anzutreffende Rasse ist eine Kreuzung beider, mit einem Gewicht von bis zu 150 Kg und äusserst fruchtbar. Viele schwere Schäden in der Landwirtschaft werden durch eben diese Tiere verursacht. Neben dem Wildschwein leben auf der Insel übrigens Mufflons und Hasen.

Vogelwelt der Insel Elba

Die reiche Vogelwelt umfasst heimische- wie auch Zugvögel. Die für die mediterrane Umgebung typischen Vögel nisten oder überwintern auf den Klippen, im Busch und in den Wäldern. Es ist also nicht überraschend, dass Elba und die übrigen Inseln des Archipels ein beliebtes Ziel von Ornithologen sind. Als besonders privilegierte Lebensräume sind die Inselchen Cerboli, Palmaiola und die Mäuseinsel, Capo d' Enfola, zu nennen. Viele Arten der Schwalben und Mauersegler, Spatzen, Finken und Tordidi sind hier zu beobachten. In der Dämmerung starten die Fledermäuse ihre Erkundungsflüge. Von den Greifvögeln nisten die Schleiereule, der Wanderfalke und der Turmfalke, die Waldohreule, der Mäusebussard und der riesige Kolkrabe auf der Insel.

Bei den Meeresvögeln gehört die allesfressende Echte Möwe zu den verbreitesten Arten, die mit ihren weitflächigen Nistplätzen große Teile der Klippen besetzt. Korsische Möwen dagegen sind rar. Die Inseln bilden eine letzte Festung zum Brüten für Vögel wie die Krähenscharbe, eine Kormoranart mit streng maritimen Gewohnheiten. Typisch für die Insel Elba ist auch das seltene Rothuhn (Alectoris Rufa) und der gemeine Fasan (Phasianus Colchicus), die sowohl auf Elba als auch auf der Insel Pianosa anzutreffen sind. Die Gebiete des Archipels bilden eine wichtige Zwischenstation für Zugvögel, die, nachdem Sie sich in Nordeuropa fortgepflanzt haben, für die Überwinterung in die südlichen Regionen fliegen, um nach der Winter-Saison wieder eine Reise in den Norden anzutreten.

 

Der Schmetterlingsschrein

Der Schmetterlingsschrein

Im Auftrag des Nationalparks, einzigartig in seiner Artenvielfalt und nahe dem Monte Capanne gelegen.

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