Insel Montecristo
Die Insel Montecristo gehört zu den Inseln des toskanischen
Archipels und administrativ zur Gemeinde Portoferraio in der
Provinz Livorno. Das Gebirgsmassiv besteht aus Granit und
die Insel präsentiert sich den Besuchern mit ihrer intakten und
wilden Natur. Die schroffe, zerklüftete Küste ist reich an
kleinen Buchten, die nur schwer zugänglich sind. Wie die anderen
Inseln des toskanischen Archipels zeichnet sich die Insel
Montecristo durch ein mildes und sonniges Klima aus, es weht oft
eine angenehme Brise.
Bekannt im Altertum als Oglasa, änderte man
den Namen im Mittelalter zu Monte Christi,
wahrscheinlich aufgrund der starken klösterlichen und kirchlichen
Prägung, welche die Insel ab dem 5. Jh. erfuhr. Die Insel wurde
zu Ehren eines Heiligen, der bis 460 n. Chr. als Einsiedler auf
Montecristo lebte, auch San Mamiliano
genannt.
Montecristo liegt abseits der anderen Inseln des
Archipels, sie ist die unbewohnteste der Inseln und deshalb umso
ruhiger. Ihr Profil weist drei Berggipfel auf,
darunter der Monte della Fortezza, der
höchste Berg der Insel. Die Flora wird von mediterraner
Vegetation wie Heidekraut, Rosmarin, Zistrosen und Immortellen
dominiert. Es gibt jedoch auch Kiefern und Aleppokiefern.
Auf der Insel Monte Christo finden sich interessante endemische
Arten, darunter das Linaria Capraria und das Streifen-Leinkraut.
Die Vogelwelt ist reich, vor allem wo die Vögel die Insel
anfliegen, um Zuflucht in den nahe gelegenen Pinienwäldern von
Cala Maestra und Umgebung zu finden. Unter den Tieren
ist auch die einzigartige Montecristo Viper vertreten, während
der wichtigste Vertreter der Säugetiere die Wildziege ist.
Der Insel ist Teil des Naturschutzgebietes Nationalpark
Toskanischer Archipel, sowohl die Land- wie auch die
Meeresfläche mit ihren insgesamt 1'039 Hektar. Am 4. März 1971
wurde das Naturschutzgebiet durch das Ministerium zum
biogenetischen Reservat erklärt. 1988 erhielt es die europäische
Auszeichnung geschützter Gebiete des europäischen
Rates und ist seither als ein Gebiet von weitreichender
Bedeutung anerkannt.
Der Öffentlichkeit ist der Zutritt streng verboten und man darf
die Insel nur mit Genehmigung der staatlichen
Forstwirtschaftskörperschaft zu Studienzwecken oder für
geführte Wanderungen betreten. Die Besucherzahl
von tausend Menschen pro Jahr darf nicht überschritten
werden.
Die Insel öffnet sich nach Nordwesten hin, wo die einzige Bucht
Montecristos liegt, genannt Cala Maestra.
Dort sind die Landestege und Anlegestellen der Insel zu finden,
die aber so locker sind, dass sie bei schlechtem Wetter dem Wind
gefährlich ausgesetzt sind. Das weite Tal mit Blick auf die
schöne Bucht ist bedeckt mit dichten Kiefernwäldern und bildet
den einzigen bewohnten Fleck der Insel. Dort lebt auch der Hüter
der Insel mit seiner Familie. Auf Montecristo lebt nur ein
Hausmeister mit seiner engsten Familie, darüber hinaus kommen
während des Sommers einige Förster.
Bei Cala Maestra gibt es einen voll ausgestatteten
Landeplatz für Hubschrauber. Cala Maestra wird dominiert vom
architektonischen Prunkbau Villa Reale, gebaut
circa Mitte 19. Jh. vom damaligen Besitzer der Insel, dem
Engländer George Watson-Taylor. 1889 ging sie in den Besitz des
Florentiner Marchese Carlo Ginori über, der sie
Victor Emmanuel III, dem künftigen König von
Italien, überschrieb. Die Villa, die einige Salons und ein
Dutzend Zimmer beherbergt, wurde kürzlich restauriert und dient
als Gästehaus für Forscher. Rund um die Villa herum ist ein
üppiger, botanischer Garten ganz gemäß dem
Geschmack des 19. Jahrhunderts angelegt. Unter anderem können Sie
verschiedene Arten von Zitrusfrüchten und anderen Pflanzen
exotischer Herkunft sehen. Am unteren Rand bei den Obstgärten,
die neben dem Villagebäude wachsen und heute fast vollständig
verlassen sind, gibt es ein kleines Museum für
Naturgeschichte, in dem Sie eine interessante Auswahl
von naturalistischen Besonderheiten Montecristos sehen
können.
Unterhalb der Ruine des Benediktinerklosters führt ein Pfad in
Richtung Nordwesten, auf dem man zu einer
Gebetsstätte gelangt. Die Höhle, in der die Heiligen verehrt
werden, mag der am meisten verehrte Wallfahrtsort des
toskanischen Archipels sein.
Provinz: Livorno
Telefonvorwahl: 0565
Küstenumfang: 16 km
Fläche: 10,39 km²
Gemeinde: Portoferraio
Maximale Höhe: 645 m Monte della Fortezza
Lage: nördlicher Breite 42°20' -Längengrad Ost
10° 19'
Distanz: 45 km von Elba und 63 km vom Argentario
Interessante Fakten
Von dieser Insel handelt ein berühmter Roman von Dumas und in Folge erschien ein Film zum Schatz von den Mönchen von Monte Christo. Hinweise aus dem Mittelalter lassen vermuten, dass die Klosteranlage auf einem älteren Schrein, zur Verehrung Jupiters, liegt. Das Kloster, das durch einen Angriff der Sarazenen 727 schwer beschädigt wurde, trug ursprünglich den Namen des Erlösers, wurde umgangssprachlich jedoch stets San Mamiliano genannt. Ab dem frühen 11 Jh. erlebte das Kloster dank zahlreicher Spenden von Gütern und Land einen Aufschwung und galt zu den reichsten Monasterien der Toskana.

Die Messe von San Mamiliano
Am. 15 September wird die Messe in Erinnerung an San Mamiliano zelebriert.
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