Marine Campese
Die Gemeinde von Campo nell’Elba entstand 1894, als sie sich von Marciana Marina trennte. Die hügeligen Landschaften von S. Piero und S. Ilario, die Ortschaft La Pila und die Insel von Pianosa wurden Teil der neuen Gemeinde, welche bei der Volkszählung im 1901 total 3633 Einwohner zählte.
Die wirtschaftlichen Aktivitäten in dieser Gemeinde waren in erster Linie die Landwirtschaft und der Abbau von Granit und Kaolin. Parallel zur Entwicklung dieser Tätigkeiten, entstand eine Flotte von kleinen und mittelgroßen Schiffen, um Güter (Weiss-, Rotwein und Granit) zu den Häfen im tyrrhenischen Meer und auch zu anderen zu befördern.
Ein junger Mann konnte eine Tätigkeit als Landwirt oder als
Steinmetz in einem der zahlreichen Steinbrüchen ausüben. Wer
einen profitableren Job wollte, konnte die See wählen und bereits
mit 13 Jahren lossegeln. Ende 18. Jahrhunderts, waren
aufgrund der Ausbreitung der Reblaus, viele Anteile von
Reben verloren gegangen, was junge und auch weniger junge
Weinbauern zur Auswanderung nach Amerika zwang.
Einige Familien von Campo entschieden sich, in den Bau von Segelschiffen zu investieren, die lokale Produkte in die zahlreichen Häfen der Halbinseln liefern konnten. So entstanden die Schiffe Virginia und Rosina von Ulisse Tesei; il Gorilla, le Due Sorelle, la Giuseppina Madre von der Famlie Mattera; il Papà Nicola von Leopoldo Retali. Il San Giorgio von Amerigo Mattera, welches heute im wissenschaftlichen und technischen Museum von Milano aufbewahrt wird; Il Maria Luisa B. von Gaetano Danesi, la Volontà di Dio dei fratelli Pennello und noch viele mehr.
Diese Schiffe wurden von geschickten Kapitänen gesteuert, deren Namen zu Legenden wurden: Mattera, Danesi, Galeazzi, Spinetti; und auch Russomanno, die Brüder Pennello, Bontempelli, Tacchella, Battaglini, Natucci; Familien, die über viele Generationen Seeleute hervorbrachten, die alle Meer der Welt befuhren.
Viele von diesen Leuten haben die Ozeane mehrere Male durchquert und das gefürchtete Cap Horn wiederholt bei unglaublichen Stürmen und schwierigsten Bedingungen überwindet. Kälte, Hitze und Krankheiten wie Skorbut mussten sie ertragen, um Geld für ihre kinderreichen Familien zu verdienen. Einige Männer erlitten Schiffbruch und fanden den Tod in der Brandung. Oft erinnert nur eine auf dem Friedhof von der Familie und Freunden errichtete Gedenktafel an ihre Existenz und ihren großen Beitrag für das Wachstum ihres Landes.
An alle diese »Grossen Seemänner” von der Handelsmarine, sind die Seeleute, die zuerst für die Regia Marina und anschliessend für die Marine Militare segelten und den Namen von Campo nell’Elba in die ganze Welt trugen, hinzuzufügen.
Ganz anders verlief es mit dem Fischfang, welcher von wenigen einheimischen Fischern getätigt wurde. Wenn wir die alten Lizenzen durchblättern, finden wir einheimische Namen wie Tacchella, Battaglini, Dini, Gentini. Mit kleinen Booten deckten sie nur gerade den Bedarf an Fischen der Bewohner von Marina di Campo und dessen Umgebung, im Gegensatz zu Marciana und Portoferraio, die beträchtliche Thunfischfangstellen hatten.
Erst um 1926/1927 finden wir Namen von Fischern von Pozzuoli und später auch von der Insel Ponza, (Greco, Constantino, Di Fraia, Di Santo). Der Fischreichtum in den Zonen zwischen Montecristo, Pianosa und Africhella zog immer mehr Fischer von Ponza an (Sandolo, Vitiello, Mazzella, Scotto). Innerhalb weniger Jahre übersiedelten auch die Familien nach Elba und es bildete sich ein beträchtliche Gruppe von bereitwilligen und fähigen Fischern, die sich in der heutigen Gesellschaft von Marina di Campo gut integriert hat.
Auch nach dem Krieg brachte Marina di Campo tüchtige Seemänner und fähige Kapitäne für alle Arten von Schiffen hervor: Militär-, Handel- und Personenschiffe.
Viele Jahre sind vergangen, aber viel Namen sind unverändert geblieben: Mattera, Dini, Battaglini, Vitiello, Ditel...
Die Tradition geht weiter!
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