Die Etrusker auf Elba
Der natürliche Reichtum an Bodenschätzen der tyrrhenischen Gebiete und Inselregionen der Toskana, denen sich die modernen Museen von Campiglia Marittima, Rio Marina, Rio nell'Elba und Capoliveri ausführlich widmen, bildeten seit der Eisenzeit (IX. - VIII a.C.) die Hauptgrundlage für das Glück der Etrusker. Dank dem Handel mit Roh- und verarbeiteten Materialien konnte der etruskische Adel außergewöhnliche Reichtümer anhäufen, darunter auch edle Produkte aus dem Orient. Elba war bereits seit der Antike für seine reichen Vorkommen an Bodenschätzen bekannt und sehr wahrscheinlich bildete sie in den ersten Jahrhunderten die Hauptanlaufstelle für die Verarbeitung abgebauter Materialien. So entstanden Öfen, in denen, wie Aristoteles erzählt, Tag und Nacht glänzende Mineralien geschmolzen wurden, was Elba unter den griechischen Seefahrern und in der ganzen hellenischen Welt den Spitznamen „Funken“ einbrachte.
Auch heute noch lassen sich an mehreren Stellen Spuren dieser uralten Industrie entdecken, wie das kleine archäologische Museum in Rio nell'Elba bezeugt. Zusammen mit den modernen Rekonstruktionen der etruskischen Öfen im Parco Sperimentale von Portoferraio, erlauben diese Überreste, die Arbeitsschritte nachzuvollziehen. Um die Hochöfen zu befeuern, waren große Mengen Holz nötig, was eine schnelle Abholzung der Insel zur Folge hatte. Um die hohen Kosten des Holztransportes vom Festland zu verringern, entschloss man sich also stattdessen, die Anlagen auf dem Festland zu erbauen. Besonders Populonia entwickelte sich ab dem 6. Jahrhundert in einen der Hauptorte der Eisenverarbeitung Elbas: die deutlichsten Spuren findet man im Industrieviertel von Porcareccia, das in den Archäologiepark von Baratti und Populonia eingegliedert ist. Elba war aber in der Zeit der Etrusker nicht das einzige Sammelbecken für Eisenvorkommen. In den Gegenden um Tarquinia und Carveteri wurden reichliche Eisen- und Kupfervorkommen gefunden, während im toskanischen Erzgebirge (Colline Metallifere) eine große Menge wertvoller Mineralien bot (z. B. Galenit und Chalkopyrit, beide silberhaltig). Aus dieser letzten Ära des Bergbaus ist das Dorf dell'Accesa die bekannteste und best erforschteste Stätte, die, gemeinsam mit dem archäologischen Museum von Massa Marittima, einen interessanten Querschnitt über die Entwicklung der etruskischen Gesellschaft hinsichtlich ihrer Bergbautätigkeiten und Eisenverhüttung erlaubt.
Elba - das Glück der Etrusker
Im Übrigen war es nur Elba, die für das Glück der Etrusker
sorgte, die vornehmste aller italischen Zivilisation. Die Insel
schien so reich an Materialien, dass sich seit der Antike die
Legende hielt, ihre Minen seien unerschöpflich. Jahrhundertelang
war der Überfluss und die Reinheit der Hämatite auf Elba die
Lebensgrundlage seiner Bewohner, aber im Oktober 1981 wurde das
letzte Eisenbergwerk auf Elba geschlossen.
Nach Jahrhunderten intensiver Ausbeutung, werden die Minen auf
Elba nicht mehr von Bergbauarbeitern betreten, sondern von
Sammlern und Mineralogen. Offen gestanden, wussten sogar die
alten „Grubenarbeiter“ um die „Scherze des Eisens“. So werden die
Kristalle genannt, die die außergewöhnlichsten Formen und
ungewöhnlichsten Farben haben. Der schimmernde Elba-Hämatit mit
seinen charakteristisch rötlichen Kristallen, fehlt in keinem
Mineralienmuseum, das diesen Namen verdient und es ist
bemerkenswert, dass N. Stenone im XVII. Jahrhundert bei der
Untersuchung des Hämatits und des Elba-Quarzes die Gesetze der
modernen Kristallographie entdecken sollte.
Heute sind von den fünf Jahrhunderten etruskischer Herrschaft
mehrere Totenstädte einige Reste der Brennöfen und zahlreiche
„Tiefsee-Dörfer“ übrig geblieben, eingebettet in unnachahmliche
Szenerien.
Die Nachfolger der Etrusker
Die ersten festen Siedler auf Elba, die die enormen
Mineralienvorkommen ausbeuteten, waren die Etrusker; 453 v. Chr.
folgten ihnen die Römer und auch dank ihrer enormen und
anspruchsvollen Verwaltungsapparates wussten sie die Ressourcen
bestens auszunutzen, indem sie auf der Insel Bergwerke
konstruierten und Brennöfen an der Küste der Maremmana
errichteten. Mit dem Untergang des römischen Reiches eroberten
die Langobarden die Insel und unterstellten sie dem Herzog Ducato
di Lucca; Überfällen griechischer, normannischer und
sarazenischer Piraten ausgesetzt, dominierten (X. Jht.) letztere
bis zur Eroberung Elbas durch die Pisaner(XI. Jht.), die sie
wiederum nach der Niederlage von Meloria (1284) verloren, die
Insel.
Dem Regiment der Appiani (1399) unterstellt, war Elba den
Raubzügen von Khayr al-Din (erste Hälfte des XVI Jht.)
ausgeliefert, wovo wiederum die Medici profitierten, um
Portoferraio zu erobern. V1802 von Frankreich annektiert,
herrschte Napoleon im Exil von Mai 1814 bis Februar 1815. 1815
wurde die Insel dem Großherzogtum Toskana zugewiesen.
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